19.04. 12:00 Trailkringel bei Canjayar und Ohanes, 1000m
Endlich mal ein gescheiter Sonnenaufgang, da ließen meine Schlafplätze bisher deutlich zu wünschen übrig. Heut passt's.
Zum Frühstück rolle ich in den Ort Canjayar und entscheide spontan, hier noch ne Nacht zu bleiben. Einmal rauf in die Sierra und ein paar Trails finden geht schon noch.
Bisserl viele Terassen, im Barranco von Ohanes. Ich klettere ungefähr eintausend Höhenmeter...
... und leg dann die Füße hoch. Erst mal chillen...
... und Blüten gucken.
Auf rauf folgt runter. Gibt mehrere Wegerln in diesem Barranco, ich nehm heut mal absichtlich den ohne Stravapixel. Muss ja schließlich auch mal jemand probieren.
Kopf runter, Kopf hoch.
Das Wegerl passt schon, geht halt ein bisserl zivilisiert durch die Terassen runter. Nette S2-Vormittagsrunde, aber auch nicht mehr.
Auch hier sind ein paar Stellen kaputt... zu viel Regen taugt einfach nix.
Canjayar von oben.
Canjayar von innen.
Gegen Mittag erscheinen beinahe plötzlich ein Haufen wohlgekleideter Menschen in dem bisher eher ausgestorbenen Ort. Komme mir in meinen Bikeshorts bald schon etwas underdressed vor. Irgendwas geht hier vor sich.
Später.
Jetzt hab ich mich extra über Ostern in die einsamen Berge verzogen, aber einen Tag danach erwischts mich doch noch. Der Schutzheilige von Canjayar hat heute wohl Ausgang. Nun gut, Kontrastprogramm eben.
Cuenta la leyenda que en el año 1611, el sacristán de la Villa de Canjáyar, llamado Juan Matías de Peralta, tuvo durante varias noches se...
almeriaesbella.blogspot.com
Der Legende nach hatte der Mesner der Villa de Canjáyar namens Juan Matías de Peralta im Jahr 1611 mehrere Nächte hintereinander denselben Traum. Im Traum sah ich eine Gruppe von Engeln, die ein Kreuz trugen und vom Hauptaltar der Kirche zum Baptisterium gingen, wo die Prozession endete. Der Mesner nutzte die Tatsache, dass die Kirche aufgrund der durch den maurischen Aufstand verursachten Schäden renoviert wurde, und ließ einige Arbeiter in die Wand der Taufkapelle graben, wodurch das Heilige Kreuz des Gelübdes freigelegt wurde. Dieser Tag, der 19. April 1611, sollte für immer in Erinnerung bleiben an diese wunderschöne Stadt in den Alpujarras von Almeria und ihre Bewohner, die 400 Jahre später noch immer ihr Heiliges Kreuz verehren, das als Schutzpatron der Stadt gilt.
Sicherlich wurde das Heilige Kreuz von einem Pilger aus dem Heiligen Land mitgebracht und später in dieser Mauer der Kirche versteckt, um es vor den muslimischen Aufständen zu schützen, die zu dieser Zeit in der Alpujarra so verbreitet waren.
Das Kreuz misst 20 cm x 15,5 cm und ist aus Olivenholz. Das Stück hatte zwischen 39 und 42 eingebettete Steine aus verschiedenen Orten im Heiligen Land, die sich auf die Episoden des Evangeliums und das Leben von Jesus Christus und der Jungfrau Maria bezogen. Leider gingen viele dieser Steine im Laufe der Zeit verloren. 1958 schenkte der Bischof von Almería, Alfonso Ródenas García, der Pfarrei ein Lignum Crucis, das heißt ein Fragment des wahren Kreuzes Christi, das dem Märtyrerbischof von Almería, Diego Ventaja Millán, gehörte. Dieses Stück des Kreuzes Christi wurde in der Mitte des Kreuzes platziert und ist derzeit sein wichtigstes Stück. Das Kreuz, das von einem Engelsbild getragen wird, thront über dem Hauptaltar der Kirche des Heiligen Kreuzes in Canjáyar.
Das vergangene Jahr 2011 wurde von Papst Benedikt XVI. zum Jubiläumsjahr erklärt, um an den 400. Jahrestag der Erscheinung des Heiligen Kreuzes zu erinnern. Jährlich, jeden April, finden in Canjáyar die Patronatsfeste zu Ehren des Heiligen Kreuzes der Vote statt, bei denen es durch die Straßen der Stadt geführt wird.